Wir alle haben Ziele. Jeden Monat, jede Woche, jeden Tag. Oft benennen wir sie nur nicht als solche. Ein Beispiel für einen Montag Vormittag:
Ziel Nummer 1: pünktlich aufstehen
Ziel Nummer 2: das Frühstück gut zubereiten
Ziel Nummer 3: den Weg in die Arbeit gut bewältigen
Ziel Nummer 4: die Kollegen freundlich begrüßen (ohne sich die Müdigkeit allzu sehr anmerken zu lassen)
Ziel Nummer 5: die Arbeitsaufgaben gut bewältigen
und so weiter…
Ziele sind wichtig. Sie fokussieren unsere Aufmerksamkeit, bündeln unsere Energie, ihr Erreichen gibt uns Selbstvertrauen und lässt uns stolz sein und ihr Nichterreichen lässt uns wachsen. In Summe fühlen wir uns wohler.
Doch um die positiven Effekte fühlen zu können, müssen uns die Ziele bewusst sein. Das lässt sich mit dem folgenden Vorhaben ganz einfach bewerkstelligen:
„Wohlfühlziele“
Nehmen Sie sich jeden Morgen ein kleines Ziel vor, welches Sie sich bewusst machen. Es kann jeden Morgen ein neues Ziel sein, oder für einen längeren Zeitraum dasselbe.
Es gibt einige Dinge dabei zu beachten, damit es Wohlfühlziele werden:
Formulieren Sie Annäherungsziele und keine Vermeidungsziele.
Annäherungsziele sind positiv formuliert. Es wird ganz klar an der Formulierung deutlich, dass Sie etwas erreichen möchten. Z.B. Sie möchten sich gut fühlen. Sie möchten ein leckeres Mittagessen kochen. Oder Sie möchten diese Woche im Job eine Aufgabe abschließen…
Vermeidungsziele sind negativ formuliert. Es geht um etwas, das Sie NICHT erreichen und folglich vermeiden möchten. Z.B. Sie möchten auf keinen Fall zu spät zum Meeting kommen. Sie möchten die Deadline nicht verpassen. Sie möchten ihre Freundin nicht verärgern…
Formulieren Sie SMARTe Ziele. Das Akronym steht für die folgenden Inhalte:
S = spezifisch
M = messbar
A = akzeptiert
R = realistisch
T = terminiert
Das bedeutet, dass Sie sich am besten ganz eindeutige, konkrete, erwünschte und realistische Ziele setzen, die mit einem klaren Zeitpunkt versehen sind, bis wann Sie sie erreichen wollen. Ziele, die so formuliert werden, werden viel leichter erreicht und führen zu mehr Wohlbefinden.
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, Sie haben es sich zum Ziel gesetzt glücklicher zu werden.
Das ist ein tolles Ziel, allerdings ein sehr allgemeines und unspezifisches.
Wie ließe sich das Ziel umformulieren? Indem wir einen Aspekt des Glücks – das Wohlfühlglück – herausgreifen:
Spezifisch = Sie möchten gerne jeden Tag mindestens dreimal positive Emotionen erleben.
Messbar = Sie merken das, indem Sie sich diese Dinge abends notieren. (s. Übung „Die Drei Schätze“)
Akzeptiert = Sie sind intrinsisch motiviert, d.h. Sie wollen es wirklich!
Realistisch = Sind die drei Dinge pro Tag realistisch? Wie viele waren es innerhalb der letzten Tage? Wenn Sie Bauchweh allein bei dem Gedanken bekommen, dann reduzieren Sie den Anspruch. In der ersten Woche reichen z.B. einmal positive Gefühle pro Tag. Passen Sie das Ziel so an, dass es sich gut anfühlt.
Terminiert = Sie möchten das Ziel z.B. innerhalb der nächsten 4 Wochen erreichen. Notieren Sie sich ein Enddatum (z.B. der Monatserste).
Wählen Sie positive Ziele, die Sie wirklich möchten und keine, die eigentlich Vermeidungsziele sind oder Ziele sind, die anderen gefallen.
Der Fluß
Der Fluß fließt schön und klar.
Viele Farben spiegeln sich wider.
Er hat ein Ziel- sehr reizvoll.
Soll ich eintauchen und den leichten Weg nehmen?-
Nein, ich will mein eigenes Ziel.Melanie Drexel
Und ganz wichtig: Setzen Sie die Latte nicht zu hoch und wählen Sie kleine Ziele.
Wenn Sie nur den geringsten Zweifel haben, dass Sie das Ziel auch wirklich erreichen können, reduzieren Sie den Anspruch trotzdem nochmal ein Stück. Wenn Sie das Ziel zu hoch ansetzen und es dann nicht erreichen (wegen Zeitmangel oder anderen Gründen), sind Sie höchstwahrscheinlich gefrustet. Setzen Sie sich lieber ein kleineres Ziel, welches Sie dafür wirklich – trotz aller Widerstände – erreichen können.
Denn gerade die kleinen Ziele, Wünsche und positiven Erlebnisse und Erfolge… können das Glück in unseren Alltag bringen.
Ihre