Die verschiedenen Facetten von Glück

Blumenstrauß

Glück lässt sich grob in drei verschiedene Bereiche unterteilen:

1. gibt es das kurzfristige Glück. Hierbei geht es um das Gutfühlen im Moment. Es geht um positive Gefühle wie Freude oder Vergnügen. Das kann zum Beispiel das gemeinsame Lachen aufgrund eines guten Spielfilmes sein.

2. Dann gibt es das mittelfristige Glück. Dabei geht es um die Frage: wie zufrieden sind wir mit unserem Leben? Wie dankbar sind wir für die Dinge, die wir haben? Zu Zufriedenheit kann beispielsweise ein erfüllter Job beitragen, in welchem ich meine Stärken einsetzen kann.

3. Und dann gibt es noch das längerfristige Wohlbefinden, bei dem es um die Frage geht, was unsere Werte sind und uns Sinn im Leben gibt. Werte sind das, was uns wichtig ist im Leben, wofür wir bereits sind zu kämpfen. Wenn wir unser Leben nach unseren Werten ausrichten, gibt uns das automatisch auch Sinn. Deshalb ist es für das längerfristige Wohlbefinden wichtig sich zu fragen, womit man gerne seine Zeit verbringen möchte.

Und eine ganz zentrale Aussage, die sich von der Glücksforschung ableiten lässt ist diese:

Glück kann man lernen!

Buch zum Lernen

Wie kann man das kurzfristige Glück fördern?

Die Wissenschaft der positiven Psychologie  – das ist die Wissenschaft des gelingenden Lebens – hält eine Vielzahl an wirksamen Übungen parat. Eine davon möchte ich gerne vorstellen: der positive Tagesrückblick. Hierzu stellen Sie sich am Abend vor dem Schlafengehen die folgenden zwei Fragen:

  1. „Was war heute schön?“
  2. „Was habe ich dazu beigetragen, dass es schön war?“

Das können ganz kleine Dinge sein. Beispielsweise die wärmenden Sonnenstrahlen, die Sie heute in der Mittagspause beim Trinken eines Cappuccinos auf einer Parkbank genossen haben. Nun könnten Sie sich fragen, was Sie dazu wohl beigetragen haben. Sie sind schließlich nicht der Wettergott. Zunächst einmal haben Sie die Situation aufgesucht. Sie hätten in der Mittagspause ja genauso gut am Schreibtisch sitzen bleiben können. Und dann haben Sie die Wärme der Sonnenstrahlen überhaupt erstmal wahrgenommen. Und genau hier liegt der Schlüssel zum Glück: Es geht darum positive Dinge erst einmal wahrzunehmen, sie dann wertzuschätzen und zu genießen. Besonders schön ist es, sich den Tagesrückblick als abendliches Ritual anzugewöhnen. Probieren Sie doch einmal aus während dem Zähneputzen an zwei bis drei schöne Dinge des vergangenen Tages zu denken. So simpel die Übung ist, umso wirksamer ist sie. Studien haben gezeigt, dass die Schlafqualität deutlich besser wird und das Risiko für Burnout und Depressionen deutlich sinkt.

Buch

Wie kann man das mittelfristige Wohlbefinden – die Zufriedenheit – steigern?

Eine wichtige Quelle für die Zufriedenheit stellt die Dankbarkeit dar. Ähnlich dem positiven Tagesrückblick, geht es hier um die Änderung des Fokus hin zu einem Positiven. Eine wirksame Übung hierzu ist das Dankbarkeitstagebuch. Nehmen Sie sich hierzu einmal die Woche etwas Zeit um darüber nachzudenken, oder noch besser darüber zu schreiben, wofür Sie in Ihrem Leben dankbar sind. Das können Sie sich für verschiedene Lebensbereiche überlegen. Für Ihren Job, Ihre Familie, Ihr Hobby, für sich selbst etc. Während es sinnvoll ist sich jeden Tag auf die aktuellen Geschehnisse zu konzentrieren – mit der Frage „was war heute schön?“ hat die Forschung gezeigt, dass das Dankbarkeitstagebuch besonders gut wirkt, wenn man es etwa einmal pro Woche macht und sich hier dafür dann etwas mehr Zeit lässt – so ca. 20 Minuten haben sich da bewährt. Neben dem Dankbarkeitstagebuch gibt es eine Vielzahl an weiteren Übungen, welche das Wohlbefinden nachweislich steigern und das Risiko für Burnout und Co senken.

Glückliche Frau am Strand

Was kann man für das längerfristige Wohlbefinden tun?

Eine wichtige Quelle für das längerfristige Wohlbefinden stellen positive Beziehungen dar. Wir alle brauchen Menschen, denen wir vertrauen, auf die wir uns verlassen können und mit denen wir einfach wir selbst sein können.

Eine schöne Übung zur Förderung der positiven Beziehungen ist die Übung „Zeit schenken“. Diese geht wie folgt: Nehmen Sie sich zum Beispiel an einem Tag in der Woche vor, anderen Menschen um sich herum eine kleine Freude zu machen. Das können ganz kleine Dinge sein, wie jemandem die Vorfahrt zu lassen, dem Partner sein Lieblingsgericht kochen, dem Kollegen sagen, wie gut ihm seine neue Brille steht etc.

Schenken Sie Zeit! Denn Zeit ist das Wertvollste, das wir haben.

Sanduhr

Entscheiden Sie sich bewusst, mit welchen geliebten Menschen Sie gerne mehr Zeit verbringen wollen, und welche Menschen Ihnen eher nicht so gut tun. Es ist Ihr Leben und Ihre Entscheidung, wofür Sie Ihre Energie und Zeit verwendenden.

Neben den positiven Beziehungen gibt es noch eine Vielzahl an weiteren möglichen Stellschrauben, um das Wohlbefinden zu fördern, zum Beispiel der Optimismus.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Herzlichst Ihre

Psychologe Innsbruck
Psychologin in Innsbruck

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