Sich zugehörig fühlen ist ein wesentlicher Glücksfaktor. Sei es in der Klassengemeinschaft, im Sportclub oder im Job. Fühlen wir uns zugehörig, fühlen wir uns automatisch wohler, als wenn wir das Gefühl haben, dass wir anders sind, nicht wirklich dazu passen, uns unterscheiden.
Auf dem obigen Bild sehen Sie drei Hundewelpen. Es sind Geschwister. Der rechte von ihnen (er heißt „Happy“) unterscheidet sich farblich von den beiden anderen. Er hat ein weißes Fell, eine helle Nase und ist kleiner als seine Geschwister. Er hat nun zwei Möglichkeiten, wie er sich und die anderen betrachtet:
I) Happy ist anders. Er hat das Gefühl er kann den anderen nicht das Wasser reichen. Wenn er sich mit ihnen vergleicht, schneidet er immer schlechter ab. Er läuft langsamer, er wird schneller müde und er bekommt weniger zu fressen, als die anderen. Auch seine Eltern und seine Freunde haben dunkles Fell. Er ist der einzige, der aus der Reihe fällt. Der kleine Welpe wird ganz traurig, wenn er daran denkt. Er denkt dann auch, dass ihn die anderen Hunde nicht mögen, ihn ausgrenzen und nicht auf die Jagd mitnehmen. Und tatsächlich, häufig erfüllen sich die Erwartungen und keiner fragt ihn, ob er nicht mitkommen möchte. Deshalb hat er sich mittlerweile sehr zurückgezogen, um die Zurückweisungen zu vermeiden.
Der kleine Happy könnte es aber auch anders betrachten:
II) Happy ist besonders. Er hat ein wunderschönes weißes Fell und ist viel wendiger als seine Geschwister. Genauso wie seine Eltern, Geschwister und Freunde hat er vier Pfoten, ein weiches Fell, kann gut hören und riechen und frisst am liebsten rohes Fleisch. Wenn sie gemeinsam auf der Jagd sind, fliegen die Ohren, der Wind streift durchs Fell, der Schnee oder Sand knirscht unter den Pfoten und auch die Vorfreude ist allen gemeinsam. Wenn Happy daran denkt fühlt er sich gut. Er spürt, dass er trotz seiner Einzigartigkeit mit dazu gehört. Wenn die anderen eine Jagd planen, schließt er sich freudig an. Manchmal schlägt er auch selbst etwas vor und macht den anderen damit eine Freude.
Wie wir uns und die anderen betrachten – ob wir den Fokus auf Gemeinsamkeiten oder auf Unterschiede legen – liegt ganz bei uns.
Jeder von uns ist einzigartig, besonders und unterscheidet sich damit auf positive Weise. Aber wir alle haben unendlich viel gemeinsam. Wir alle brauchen andere Menschen, Nähe, Geborgenheit, Sicherheit und jemanden zum Reden, in guten wie in weniger guten Zeiten.
Ihre,